Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf konnten in Königsbrunn Selbstverteidigungskurse besuchen, die LERNEN FÖRDERN Königsbrunn e.V. organisierte. Der Kursleiter, Herr Bissinger, begeisterte die Jungen und Mädchen durch sein sympathisches und offenes Auftreten und zeigte ein gutes Gespür für Kinder mit Lernbehinderungen.
Vor allem die Jüngeren unter ihnen haben oft noch Schwierigkeiten, mit ihrem Körper und ihren Emotionen angemessen umzugehen und diese richtig einzuschätzen. Sie können nicht immer erkennen, wie sie auf andere wirken oder verstehen, warum andere so reagieren, wie sie reagieren. Daraus können sich vielfältige Konflikte, Missverständnisse und sogar gegenseitige Vorurteile ergeben.
Kann ausgerechnet ein Selbstverteidigungskurs dazu beitragen, das soziale Miteinander zu verbessern und den Zusammenhalt zu stärken? Unser Beispiel aus Königsbrunn zeigt: Ja.
Denn in einem entspannten und spielerischen Umfeld konnten die Kinder mehr über sich selbst erfahren, aber auch die anderen besser kennenlernen. Der Fokus des Kursleiters lag in diesem Jahr deshalb auf den Themen „Miteinander erleben“, „Gemeinsam sind wir stark“ und „Jeder ist anders“. Dabei ging er selbst als Vorbild voran, da er einen großen Sinn für Gleichbehandlung zeigte und offen und nahbar auf die Kinder zuging.
Im Kurs wurden sehr unterschiedliche Aufgaben und Spiele eingesetzt, die auch auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. Beim „Knobellauf“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Selbstbewusstsein stärken, „Jeder ist anders“ führte die individuellen Unterschiede so vor Augen, dass deutlich wurde, dass jeder Stärken und Schwächen hat bzw. ein Merkmal Vor- oder Nachteil sein kann, je nach Aufgabe und Problemstellung. So können große Menschen beispielsweise gut hohe Dinge erreichen, lassen sich aber auch von anderen schwieriger tragen. Entscheidend für den Erfolg dieser Kurse waren die gemeinsamen Reflexionen: „Warum klappt vieles besser, wenn wir es gemeinsam tun?“. Zudem legte der Kursleiter großen Wert auf Fairness: Regeln wurden gemeinsam aufgestellt und mussten auch eingehalten werden.
Auf diese Weise wurden nicht nur die individuellen Kompetenzen gefördert, sondern auch das soziale Miteinander gestärkt und festgefahrene Strukturen der durchbrochen werden.